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Quotenauswahl

nicht-zufällige Auswahl

spezifisches, „bewusstes“, d.h. nicht zu­fallsgesteuertes Auswahlverfahren für Stichproben, das insb. in der Instituts­marktforschung weit verbreitet ist. Das Quotenverfahren besteht darin, dass entspre­chend der aus Volkszählungen oder anderen vorhandenen Statistiken bekannten Struktur der Grundgesamtheit Quoten hinsichtlich einiger Merkmale (meist Demographika wie Geschlecht, Alter, Beruf, Gemeindegrößen­klasse etc.) gegeben werden. Innerhalb der Quoten (Beispiel: von 10 Interviews müssen auf weibliche Personen entfallen) hat der Interviewer völlig freie Hand bei der Aus­wahl der Befragten. Teilweise werden unkorrelierte Quoten, bei denen die Relationen einzeln erfüllt werden müssen und dem In­terviewer am Ende immer geringere Freiheitsgrade beider Auswahl bleiben, teilweise korrelierte Quoten, bei denen die Befragten bestimmte Merkmalskombinationen auf­weisen müssen, vorgegeben. Dadurch kann die „Auswahlfreiheit“ des Interviewers zwar mehr oder weniger stark eingeschränkt wer­den; die verbleibende Subjektivität läßt aber z.B. befürchten: Verzerrungen auf Grund unbewusster Sympathien und Antipathien des Intervie­wers gegenüber bestimmten Personen(kreisen), Verzerrungen auf Grund der Auswahl be­sonders leicht erreichbarer Personen („Bequemlichkeitseffekt“), Verzerrungen auf Grund von Klum- pungseffekten (Klumpenstichprobe) auf Grund der Orientierung des Intervie­wers im eigenen Umkreis. Das Quotenverfahren ist als „Nicht-Zu- fallsstichprobe“ (Auswahlverfahren und -techniken) deshalb sehr umstritten. Der Zu­fallsfehler ist nicht berechenbar. Trotzdem soll es im praktischen Einsatz vergleichbare Befunde wie echte Zufallsstichproben errei­chen können. Voraussetzungen dafür sind nach großzahligen Vergleichsstudien des In­stituts für Demoskopie in Allensbach: Quotenmerkmale, die möglichst eng mit dem Untersuchungsgegenstand korrelie­ren. Dies bedingt eine Fundierte theoreti­sche Kenntnis des Untersuchungsgegen­standes. Quotenmerkmale, die den Interviewer zwingen, aus seiner eigenen sozialen Um­gebung herauszutreten. Keine zu speziellen Befragungen, bei de­nen Interviewer dazu neigen können, sich an bestimmte „Experten“ zu wenden. Beschränkte Zahl von Interviewaufträgen pro Interviewer (in der Praxis ca. 10). Durchführung des Interviews in der Woh- nung, da Straßenbefragungen zur Überre­präsentation der mobilen Bevölkerung führen. Keine Spezialisierung der Interviewer, da dies zur Auswahl der gleichen Befragten mit entsprechenden Lerneffekten führt.

Die Quoten-Auswahl ist ein Auswahlverfahren, das in der Marktforschung angewendet wird. Grundsätzlich wird zwischen den Wahrscheinlichkeits-Auswahlen und den Auswahlen nach Gutdünken unterschieden. Die Quoten-Auswahl ist das wichtigste der verschiedenen Auswahlverfahren nach Gutdünken. Hierbei wird der Erhebungsperson eine Vorgabe gemacht, wie viele Personen mitbestimmten Eigenschaften sie auswählen soll (z.B. wie viele Männer, wie viele Frauen, wie viele Personen einer gleichen Altersgruppe). Innerhalb dieser Vorgaben (Quoten) kann die Erhebungsperson frei (nach Gutdünken) bestimmen. Diese Vorgehensweise hat sich in der Praxis bewährt.

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