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Datenbanksystem

Ein Datenbanksystem ist ein Softwaresystem, das die Verwaltung der Daten in einer Datenbank übernimmt. Ein Datenbanksystem kann durch drei Komponenten beschrieben werden: Datenbankmanagementsystem (DBMS), logische Struktur der Daten und physische Struktur der Daten. Zusätzlich zu den Systemkomponenten ist die relevante Umwelt des DBsystems eingetragen. Sie besteht aus den Benutzern, den externen Speichermedien und dem Betriebssystem. Die Anforderungen der Benutzer können in den Funktionen Slichen, Ändern, Einfügen und Löschen von Daten zusammengefaßt werden. Die Benutzer können in zwei Formen Kontakt mit der Datenbank aufnehmen. Einmal können sie mit Hilfe von Anwendungsprogrammen auf die in der Datenbank enthaltenen Daten zugreifen. In diesem Fall ist es erforderlich, eine Verbindung zwischen der verwendeten Programmiersprache und dem DBMS herzustellen. Dies geschieht dadurch, daß in die Programmiersprache Datenbankbefehle eingebracht werden, die vom DBMS verstanden werden. Die Programmiersprache dient als Gastgeber für die Datenbankbefehle. Sie wird daher auch »hostlanguage« genannt. Der Vorteil solcher Systeme liegt darin, daß sie effizient programmiert werden können und in der Lage sind, komplexe logische Strukturen zu bearbeiten. Zum anderen können Benutzer ohne Programmierkenntnisse Anfragen direkt an das DBMS stellen. Sie benutzen dabei eine’ eigene Datenbanksprache. Die Zusammenfassung aller Datenbankbefehle wird Datenbankmanipulationssprache (Data Manipulation Language = DML) genannt. Neben der DML ist im DBMS noch die Datenbeschreibungssprache (Data Description Language = DDL) enthalten. Mit ihrer Hilfe werden das Schema und die Subschemas beschrieben. Da von vielen Herstellern der Anspruch erhoben wird, ihr Datenverwaltungssystem sei ein Datenbanksystem, soll zur Abgrenzung der Begriff etwa s näher erläutert werden. Ein Datenbanksystem muß den folgenden Kriterien genügen:
a) Es gibt ein DatenbankManagementSystem mit folgenden Aufgaben: Verwalten der Datenbankstruktur Verwalten der Datenbeschreibungen Verwalten der Daten und physisches Ablegen einschließlich Aufbau der logischen Beziehungen Koordination der Zugriffe auf die Datensicherungsfunktionen (AFTERIMAGE, BEFOREIMAGE, LOGGING) Datenschutz (PasswordVerwaltung usw. auf physischen und logischen Ebenen)
b) Es existiert ein Schema, das die Datenbeschreibungen und die Beziehungen (Struktur) zwischen ihnen enthält. Außerdem sind mehrere anwendungsspezifische Ausschnitte dieser Datenbeschreibung (Subschemata) abgelegt. Diese werden vom Datenbankmanagement verwaltet und den entsprechenden Anwendungen zur Verfügung gestellt.
c) Mit den elementaren Datenbankbefehlen wird unmittelbar eine Ausführung auf der physischen Ebene ohne Einbeziehung von Dateiverwaltungsfunktionen (Bereichs/SeitenKonzept, Zusammenfassung von Sätzen gleichen Typs nicht zwingend) durchgeführt. Die Vorteile des Einsatzes eines Datenbanksystems sind: weitgehende Red und anzfreiheit bessere Datenschutzmöglichkeiten als bei Dateiverwaltung Programmunabhängigkeit parallele Verarbeitungsmöglichkeiten, Vielfachzugriff gute Restartmöglichkeiten einheitliche Benennung der Datenelemente Ein Nachteil ist die geringere Performance im Vergleich zur konventionellen Dateiverwaltung. Der Einsatz von Datenbanksystemen verbreitet sich immer stärker. Die meisten der angebotenen Systeme (vgl. ISISSoftwareReport) basieren auf dem Netzwerkdatenmodell, das von der CODASYLGruppe (Data Base Task Group) vorgeschlagen wurde. Ein neues Datenmodell, das Relationenmodell, ist zur Zeit in der Theorie noch weiter verbreitet als in der Praxis, obwohl es auch hierzu schon Datenbanksysteme auf dem Markt gibt. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufstellung der wichtigsten Datenbanksysteme (Quelle: ISISSoftwareReport, Systemprogramme,
2. 4/1982)

entsteht durch die Zusammenfassung mehrerer Dateien unter Berücksichtigung der zwischen ihnen bestehenden logischen Abhängigkeiten. Ein Datenbanksystem ist ein Softwaresystem zur Verwaltung der gespeicherten Daten unter einer gemeinsamen Oberfläche. Es wird durch drei Komponenten beschrieben: •     Datenbank-Management-System (DBMS), •     Schema/Subschema (logische Datensicht), •     Struktur der Daten auf den Speichermedien (physische Datensicht). Das DBMS stellt ein Softwarepaket zur Verwaltung der komplexen Daten- und Speicherstrukturen unter Zuhilfenahme des Betriebssystems sowie der für die Dateien definierten Zugriffsverfahren dar. Aufgabe des DBMS ist die Gewährleistung der benötigten logischen Datenstruktur (Datensicht). Das Schema und die Subschemata werden durch eine Datenbeschreibungssprache (data des- cription language = DDL) festgelegt (data dictionary). Die in der DBMS enthaltene Datenmanipulationssprache (data manipulation language = DML) ermöglicht dem Benutzer die gewünschten Zugriffe und Manipulationen an den Datenbeständen. Die relevante Umgebung eines Datenbanksystems besteht aus Benutzern, externen Speichermedien und dem Betriebssystem. Endbenutzer können auch ohne Programmierkenntnisse Anfragen an eine Datenbank richten. Dazu verfügt das DBMS über eine eigene Datenbanksprache (Anfragesprache, Query). Zum anderen ist es Benutzern auch über ein Anwendungsprogramm möglich, auf die in der Datenbank enthaltenen Daten zuzugreifen. In diesem Fall ist es erforderlich, eine Verbindung zwischen der verwendeten Programmiersprache und dem DBMS herzustellen. Hierzu werden in die Programmiersprache Datenbankbefehle eingefügt, die Programmiersprache dient mit anderen Worten als "host language" für die Datenbankbefehle. Für diese zweite Form sind jedoch Programmierkenntnisse erforderlich. Weitere Funktionen eines Datenbanksystems sind: •      Datenschutz: Es existieren Zugriffsbe- schränkungen für Benutzer hinsichtlich Dateien, Sätzen, Feldern, Feldinhalten oder auch hinsichtlich der Möglichkeit, Daten zu lesen oder zu verändern. •       Datensicherung: Es werden automatisch alle Zustandsveränderungen kontrolliert (before- und after images). •     Daten Wirtschaftlichkeit: Konkurrierende Betriebsmittelbelegungen und deadlocks werden verhindert. Durch den Einsatz von Datenbanksystemen lassen sich, verglichen mit einer Dateiorganisation, folgende Vorteile erzielen: •     Weitgehende Redundanzfreiheit des Datenbestandes, •     Datensicherung ermöglicht Restart bei Systemfehlern und Fehlern in Anwendungsprogrammen, •     Datenschutz, •     Daten werden als eigenes Organisationselement verstanden und sind kein Teil der Anwendungsprogramme, organisatorische Regelung parallelen Zugriffs. •     Andererseits werden diese vielfältigen Funktionen mit einer hohen Rechnerbelastung (overhead) im Vergleich zur konventionellen Dateiverarbeitung erkauft. Datenbanksystem       Datenbanksystem      

(engl. data base systems) Unter einem Datenbanksystem versteht man eine Datenbasis (Datenbank) in Verbindung mit einem Datenbankverwaltungssystem zur konsistenten und sicheren Speicherung, Verwaltung und Nutzung dieser Daten (Datenbankmanagementsystem). Datenbanksysteme bilden die wesentliche Grundlage betrieblicher Informationssysteme, sei es im Rahmen des so genannten Online Transaction Processing (OLTP) zur Abwicldung operativer Geschäftsprozesse oder hinsichtlich des so genannten Online Analytical Processing (OLAP) im Rahmen von Entscheidungsunterstützungssystemen.

Die Architektur von Datenbanksystemen kann über die so genannte Drei benen chema rchitektur beschrieben werden (standardisiert im ANSI/X3/SPARC Modell); dabei wird der Aufbau über drei verschiedene Sichtweisen bzw. Abstraktionsebenen dargestellt, die im Folgenden beschrieben werden.

Das logische Schema beschreibt die Struktur relevanter Daten unabhängig von der Art der physischen Speicherung und spezifischer Anwendungssichten. Das logische Schema ist abgeleitet von einem konzeptionellen Schema, das die semantische Gesamtsicht auf die Daten umfasst (beispielsweise in einem umfassenden, integrierten Unternehmensdatenmodell). Bei der Darstellung solcher Schemata bedient man sich insbesondere graphischer Beschreibungsmethoden wie dem Entity elationship Modell oder formaler Datendefinitionssprachen. Dabei werden primär die grundsätzlichen Entitäten (Objekttypen) des zu modellierenden Weltausschnitts, ihre Eigenschaften (Attribute) sowie ihre Beziehungen beschrieben (gegebenenfalls verfeinert als allgemeine Assoziationen, Aggregationen, Generalisierungen/Spezialisierungen u. Ä.). Hierzu gehört gegebenenfalls auch die Abbildung einfacher Konsistenzbedingungen (beispielsweise derart, dass ein Objekt eines bestimmten Objekttyps mit genau einem Objekt eines anderen Objekttyps in einer bestimmten Beziehung stehen muss). Man vergleiche zur Darstellung eines einfachen Ausschnitts der Daten einer Bibliothek das Entity Relationship Modell.

Während der Begriff des logischen Schemas oft synonym zum konzeptionellen Schema verwendet wird, ist das logische Schema im engeren Sinne auf das zugrunde gelegte Datenmodell ausgerichtet. Hierbei handelt es sich zumeist um das relationale Datenmodell, bei dem Datenstrukturen nur mittels eines zentralen Konstruktes dargestellt werden, der Relation. Hierauf basierend dominieren in der betrieblichen Praxis die relationalen Datenbanksysteme (eine Relation bezeichnet man dann auch als Tabelle). Relationale Datenbanksysteme eignen sich gut zur Abbildung relativ einfach strukturierter Daten. Ein neuerer Ansatz ist die objektorientierte (Daten )Modellierung. Im internen Schema wird die physische bzw. technische Beschreibung der Struktur gespeicherter Daten definiert (insbesondere die Dateiorganisation einschließlich Zugriffsmöglichkeiten). Diese physische Datenorganisation ist im Wesentlichen unabhängig vom logischen Datenmodell (physische Datenunabhängigkeit). Durch externe Schemata werden spezifische Ausschnitte (Sichten) auf das logische Datenmodell beschrieben. Hiermit werden verschiedenen Anwendungen die jeweils relevanten Datensichten zur Verfügung gestellt (beispielsweise einer Anwendung zur Unterstützung der Einkaufslogistik die Lieferantendaten, aber keine Kundendaten). Hierdurch wird eine Trennung der früher engen Abhängigkeit zwischen spezifischen Anwendungen und der Speicherung der Daten möglich (logische Datenunabhängigkeit). In diesem Zusammenhang ist auch die Festlegung von Zugriffsrechten auf die Datenbasis zu regeln, auch um den Erfordernissen des r Datenschutzes gerecht zu werden. Zur Speicherung der in den verschiedenen Schemata abgebildeten (Meta )Informationen über den Datenbestand besitzt ein Datenbanksystem einen zentralen Datenkatalog (Data Dictionary). Die Rolle eines Datenbankadministrators umfasst Funktionen des Aufbaus und der Pflege eines solchen Datenkatalogs. Datenbankmanagementsysteme leisten die Speicherung, Verwaltung und Verarbeitung der Daten; insbesondere ermöglichen sie die Ausführung von Transaktionen auf dem Datenbestand (beispielsweise die sichere Ausführung einer i Buchung). Unter einer Transaktion versteht man eine Folge elementarer Datenbankoperationen, die hinsichtlich gewisser Integritätsbedingungen als atomare Einheit anzusehen ist. In diesem Kontext sind die wesentlichen Anforderungen an Datenbanlunanagementsysteme im so genannten ACID Prinzip zusammengefasst (Atomarity, Consistency, Isolation, Durability). Datenbankmanagementsysteme sollen garantieren, dass Transaktionen immer atomar (vollständig oder gar nicht), konsistent (gemäß definierter Konsistenzbedingungen), unabhängig von der gleichzeitigen Ausführung anderer Transaktionen sowie dauerhaft ausgeführt werden. Hierdurch werden Datensicherheit und konsistenz gewährleistet. Zum Zugriff auf die Daten stellen Datenbanktnanagementsysteme zumindest programmiersprachliche Schnittstellen zur Verfügung, klassifizierbar in eine Datendefinitionssprache zur Definition der Datenschemata, eine Datenmanipulationssprache zum verändernden Zugriff auf die Daten sowie eine Datenabfragesprache zum lesenden Datenzugriff. SQL (Structured Query Language) ist die in der Praxis dominierende relationale Datenbanksprache. Durch eine weitgehende Standardisierung und zumindest bezüglich des Sprachkerns konsistente Umsetzung in der Praxis ist prinzipiell die Änderung des Datenbankmanagementsystems möglich, ohne dass die auf das Datenbanksystem zugreifenden Anwendungen geändert werden müssen.


1. Historische Ausgangssituation Abgesehen von mehr oder weniger trivialen Systemen wie z.B. einem Taschenrechner benötigt jedes   In­formationssystem zur Erfüllung der Aufgaben, für die es entwickelt worden ist, dauerhafte Daten. Die fun­damentale Bedeutung dauerhafter Daten in   Informationssystemen besteht darin, dass ihre Existenz un­abdingbare Voraussetzung für jegliche Art von Erinnerungsvermögen eines Informationssystems ist. Diese Bedeutung sowie der Umstand, dass die Verwaltung dauerhafter Daten einerseits zwar relativ kom­plex ist, dafür andererseits aber weitgehend inhaltsunabhängig gestaltet werden kann, führte bereits in den frühen Jahren der betrieblichen Informationsverarbeitung dazu, dass Subsysteme von   Informationssys­temen isoliert und in der Folge wiederverwendet wurden, deren Aufgabe in der Verwaltung dauerhafter Da­ten bestand. Bei den ersten Subsystemen dieser Art handelte es sich um  Dateisysteme, die jedoch — da sie in erster Linie für die Verwaltung aller möglichen Arten von Daten im Rahmen von Betriebssystemen konzipiert waren — zu allgemein waren, um eine benutzergerechte Verwaltung anwendungsspezifischer Daten hinläng­lich zu unterstützen. Insbesondere ist es im Rahmen von Dateisystemen nicht möglich, inhaltliche Zusam­menhänge zwischen verschiedenen Dateien systemseitig zu kontrollieren und auch die gleichzeitige Nut­zung von Datenbeständen durch mehrere Nutzer wird nicht in ausreichendem Masse unterstützt. Beide Defi­zite werden durch Datenbanksysteme nach dem heutigen Stand der Technik eindrucksvoll behoben.
2. Grundlegende Gliederung Ein Datenbanksystem setzt sich bei näherer Betrachtung aus dem grundsätzlich anwendungsneutralen   Datenbankverwaltungssystem und der anwendungsspezifischen Datenbank zusammen, wobei das   Datenbankverwaltungssystem lediglich ein Systemgerüst ist, das ohne Datenbank keinerlei nutzbare Funktionalität aufweist. Ein   Datenbankverwaltungssystem unterstützt typischerweise genau ein, gele­gentlich auch mehrere   Datenmodelle. Die Datenbank eines   Datenbanksystems besteht aus einem  Datenbankschema und den gemäss diesem Datenbankschema strukturierten Daten. Grund für diese begriffliche Trennung ist die Tatsache, dass sich eine Datenbank im Laufe der Zeit dadurch verändert, dass neue Daten in sie eingefügt wer­den, in ihr enthaltene Daten geändert werden und Daten aus ihr gelöscht werden. Was gegenüber dieser kurzfristigen Veränderlichkeit der Daten vergleichsweise langfristig stabil bleibt, ist die Struktur der Daten. Das Datenbankschema umfasst also die längerfristig stabilen Aspekte einer Datenbank, während die zugehörigen Daten kurzfristig veränderlich sind.
3. Abstraktionsebenen und Datenunabhängigkeit Bereits seit Ende der 70er Jahre hat sich in Zusammenhang mit Datenbanken die Unterscheidung dreier Abstraktionsebenen als zweckmässig erwiesen und durchgesetzt. Jede dieser drei Abstraktionsebenen, die interne, die konzeptionelle und die externe Ebene, stellt eine eigene Betrachtungsweise sowohl des Datenbankschemas als auch der Daten dar. Auf der internen Ebene (auch physische Ebene) werden die Daten der Datenbank in ihrer Gesamtheit so wahrgenommen und im Datenbankschema so beschrieben, wie sie in Form von Datensätzen tatsäch­lich gespeichert werden und wie sie auf dem Speichermedium angeordnet sind. Auf der externen Ebene werden die Daten der Datenbank so dargestellt, wie sie von den einzelnen Gruppen von Benutzern oder Anwendungsprogrammen benötigt werden. Das bedeutet, dass auf der ex­ternen Ebene für jede derartige Gruppe ein eigenes Datenbankschema existiert, das nur den von der je­weiligen Gruppe benötigten Teil der Datenbank in der von der jeweiligen Gruppe benötigten Darstel­lung beschreibt. Auf der konzeptionellen Ebene wird die Gesamtheit der Daten der Datenbank auf eine (im Gegensatz zur externen Ebene) möglichst verwendungsneutrale Weise dargestellt und im Datenbankschema eben­so beschrieben. Für diese Darstellung werden nur wenige, im Vergleich zur internen Ebene sehr einfa­che Datenstrukturen verwendet. Die konzeptionelle Ebene verbirgt auf diese Weise einen Grossteil der auf der internen Ebene bestehenden Komplexität, die dadurch zustande kommt, dass auf der internen Ebene idealerweise für jede Art und jede Nutzungsform von Daten die Möglichkeit einer optimalen Organisation bestehen sollte. Die Art und Weise der Darstellung der Daten auf der externen Ebene und auf der konzeptionellen Ebe­ne unterscheidet sich nur wenig voneinander; in einem Datenbankschema der externen Ebene sind im Vergleich zum Datenbankschema der konzeptionellen Ebene typischerweise in erster Linie nur Daten weggelassen. Auf diese Weise wird auf der externen Ebene ein Teil der Komplexität, die sich aus der Vielfalt der Daten auf der konzeptionellen Ebene ergeben kann, eliminiert. Neben der angesprochenen Reduktion von Komplexität besteht der wesentliche Vorteil der Unterschei­dung der drei Abstraktionsebenen in der daraus resultierenden Datenunabhängigkeit.
4. Datenmanipulation Ein Datenbankverwaltungssystem muss Instrumente bereitstellen, mit deren Hilfe der Zugriff auf den Inhalt einer Datenbank möglich ist und Veränderungen sowohl am Inhalt als auch an der Struktur der Datenbank vorgenommen werden können. Dabei ist zunächst einmal danach zu differenzieren, durch wen oder was ein derartiger Zugriff erfolgen soll, wobei so unterschiedliche Anspruchsgruppen zu be­rücksichtigen sind wie so genannte naive Benutzer der Datenbank, die über keinerlei DV-technischen Hintergrund verfügen, gelegentliche Benutzer, denen ein gewisser Einarbeitungsaufwand zugemutet werden kann, Anwendungsprogrammierer und die von ihnen entwickelten Programme sowie schlieI3- lich Datenbankadministratoren. Vor diesem Hintergrund mag es überraschen, dass zumindest moderne Datenbanksysteme, die auf dem   Relationalen Datenmodell basieren, weitgehend mit einer einzigen Datenbanksprache, nämlich  SQL, auskommen.  SQL zielte ursprünglich auf die gelegentlichen Benutzer in den Fachabteilungen von Unternehmen, die durch die Sprache in die Lage versetzt werden sollten, ohne Unterstützung durch die DV-Abteilung auf Daten in Datenbanken zuzugreifen. Mittlerweile ist die Eignung der Sprache auch für die Anwen­dungsprogrammierung nachgewiesen, wobei die Datenbanksprache jeweils auf eine von verschiedenen möglichen Arten mit einer konventionellen Programmiersprache gekoppelt wird. Auch die Administra­tionstätigkeit kann weitgehend auf SQL abgestützt werden, wobei die Daten, auf die in diesem Fall zu­gegriffen wird, zum grossen Teil nicht die Anwendungsdaten in der Datenbank, sondern die zugehöri­gen  Metadaten sind. Für die naiven Benutzer, wie z.B. das Schalterpersonal von Einwohnermeldeämtern, Verkehrsbetrieben oder Banken, sind Datenbanksprachen wie SQL nicht geeignet. Vielmehr ist dieser Personenkreis bei seinem Zugriff auf eine Datenbank darauf beschränkt, vorbereitete Programme aufzurufen und nur ganz bestimmte, streng überwachte Eingaben in Masken oder grafischen Benutzeroberflächen zu ma­chen.
5. Konkurrierende Nutzung Datenbanksysteme, die in unserem Wirtschaftsleben eine Rolle spielen, sind typischerweise Mehrbe­nutzersysteme. Das bedeutet, dass eine vielfach sehr grosse Anzahl von Benutzern gleichzeitig mit dem System arbeitet. Solange diese Benutzer nur lesenden Zugriff auf die Datenbank ausüben, ist das un­problematisch, da sich die Benutzer dabei nicht gegenseitig behindern können. Das ändert sich aller­dings in dem Augenblick, in dem auch nur ein auf der Datenbank operierender Benutzer oder ein Pro­gramm versucht, Änderungen an den Daten vorzunehmen. In diesem Fall müssen durch das Daten­bankverwaltungssystem Vorkehrungen getroffen werden, durch die sichergestellt wird, dass die von ei­nem Benutzer vorgenommenen Änderungen erst dann für andere Benutzer sichtbar werden, wenn sie vollständig und unwiderruflich vollzogen worden sind. Ferner muss DBMS-seitig dafür gesorgt wer­den, dass durch die quasi-simultane Ausführung von Änderungen mehrerer Benutzer keine Zustände der Daten entstehen, die bei konsekutiver Ausführung der Änderungen nicht hätten entstehen können. Problemstellungen wie diese haben dazu geführt, dass die Veränderung von Daten in Datenbanken ty­pischerweise in als Transaktionen bezeichnete Verarbeitungseinheiten von sehr kurzer Dauer gegliedert wird, wobei für diese Transaktionen sehr hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit gestellt werden. Der Begriff der Transaktion spielt auch eine wesentliche Rolle im Wiederanlauf eines Datenbanksys­tems nach einer Störung. In diesem Fall muss der Inhalt der Datenbank in einen Zustand gebracht wer­den, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die zum Zeitpunkt des Eintreten der Störung in Ausführung befindlichen Transaktionen alle entweder ordnungsgemäss zu Ende ausgeführt worden sind oder keiner­lei Wirkung auf die Daten hinterlassen haben; zudem muss klar sein, welche der Transaktionen erneut zur Ausführung gebracht werden müssen. Auch ohne diesbezüglich auf technische Details einzugehen, dürfte klar sein, dass derartige Anforde­rungen nur mit sehr hohem Aufwand durch das Datenbankverwaltungssystem zu erfüllen sind und so­mit für die Komplexität, die für die Software eines Datenbankverwaltungssystems typisch ist, massgeb­lich verantwortlich sind. Führt man sich andererseits als Beispiel für Transaktionen die Überweisung von Geldbeträgen von einem Konto auf ein anderes Konto vor Augen, dann wird klar, dass viele Betreiber von Datenbanksystemen ohne derart hohe Zuverlässigkeitsanforderungen gar nicht in der La­ge wären, ihr operatives Geschäft unter Einsatz von Rechnern abzuwickeln.
6. Ausblick Die Datenbanktechnologie hat sich in der Vergangenheit vorwiegend auf alphanumerische Daten, wie sie in unserem Wirtschaftsleben anfallen, konzentriert. Seit einiger Zeit und vor allem unter dem Ein­druck der Möglichkeiten des Internets ist zu beobachten, dass verstärktes Augenmerk der Forschung auf dem Gebiet der Datenbanksysteme auf die Speicherung und Nutzung von anderen Arten von Daten wie z.B. Texten, Zeitreihen, geographischen Daten, Ton-, Bild- und Videodaten gerichtet wird. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Funktionalität traditioneller Datenbankverwaltungssysteme für diese neuen Arten von Daten nur in beschränktem Umfang nutzbar ist. Wenngleich es prinzipiell möglich ist, entsprechende zusätzliche Funktionalität auf existierende Systeme „drauf zu satteln”, führt das zu schwer durchschaubarer und damit letztlich auch schlecht wartbarer Software. Vor diesem Hintergrund ist in Zukunft mit einer neuen Generation von Datenbankverwaltungssystemen zu rechnen, in denen Texte, alphanumerische Daten, Programmcode, Datenströme etc. in eine einheitliche Architektur integ­riert werden. Hinweis Zu den angrenzenden Wissensgebieten siehe  Business Intelligence,   Business Networking,  Controlling,   Controlling-Informationssysteme,  Data Warehouse,  Electronic Government, ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning-Systeme),  Management-Informationssysteme (MIS),   Wirtschaftsinformatik, Grundlagen,   Wissensmanagement, —3 Workflow-Management.

Literatur: Abiteboul, S. et al.: The Lowell Database Research Self-Assessment, Communications of the ACM, vol. 48, no. 5 (2005), pp. 111 — 118. Date, C.J.: An Introduction to Database Systems, 6th ed., Read­ing, MA, 1995. Garcia-Molina, H., Ullman, J.D., Widom, J.: Database Systems: The Complete Book, Up-per Saddle River, NJ, 2002. Kemper, A., Eickler, A.: Datenbanksyteme: eine Einführung, 5. Auflage, Mün­chen, 2003. Lockemann, P.C., Dittrich, K.R.: Architektur von Datenbanksystemen, Heidelberg, 2003. Maier, D.: The Theory of Relational Databases, Rockville, MD, 1983. Ramakrishnan, R., Gehrke, J.: Data­base Management Systems, 2nd ed., Boston, MA, 2000. Ullman, J.D.: Principles of Database and Knowl­edge Base Systems, vol.1: Classical Database Systems, Rockville, MD, 1988. Ullman, J.D.: Principles of Database and Knowledge Base Systems, vol.2: The New Technologies, Rockville, MD, 1989. Ullman, J.D., Widom, J.: A First Cours in Database Systems, Upper Saddle River, NJ, 1997.

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